Die ASFINAG hat uns vor einigen Wochen mitgeteilt, dass die bestehende Lärmschutzwand (Bild siehe oben) zwischen den beiden Autobahnbrücken im Ortsgebiet von Wiener Neudorf intakt wäre. Wie die Prüfer der ASFINAG zu diesem Ergebnis gelangen konnten, ist rätselhaft. Es gäbe lediglich ein paar rein altersbedingte Mängel, meint die ASFINAG – was aber offenbar nicht stimmt. Da wir wissen und täglich hören, dass das falsch ist, hat die Gemeinde einen renommierten Lärmtechniker mit einer Untersuchung beauftragt. Das Ergebnis ist erschütternder als wir befürchtet haben.
Das ist der zusammenfassende Befund des 38-seitigen Gutachtens im Wortlaut:
Anfang der 90er Jahre wurde die Holzlärmschutzwand errichtet, welche mit Elementen ausgerüstet wurde, von denen über 61 % sehr schwere Mängel (Schalldämmplatten fehlen) aufweisen. Über mehr als 20 Jahre konnten auf Grund der sehr schweren Mängel, der Bewuchs, die Tiere und die Witterung diese offenen Lärmschutzelemente weiter schädigen und zerstören. Dies wurde auch dadurch begünstigt, dass die Wand nicht von dem schädlichen Bewuchs freigehalten wurde.
Bei den restlichen 39 % der Lärmschutzelemente sind die Dichtungen zersetzt, Löcher in der Absorbermatte, die Befestigung mangelhaft, die Latten gebrochen und stark verwittert. Auch der Nutzungszeitraum der Holzkassetten mit 20 Jahren wurde bereits erreicht und es besteht die Möglichkeit, dass die verwendete Steinwolle krebserregend ist.
Es ist daher als Sofortmaßnahme der Austausch aller Holzschutzelemente unverzüglich erforderlich.
Offenbar wurde die Wand vor mehr als 20 Jahren von vorne herein falsch errichtet, ist derzeit völlig untauglich und möglicherweise sogar gesundheitsschädlich. Ich habe das Gutachten mittlerweile an die NÖ Landesregierung, das zuständige Verkehrsministerium und die ASFINAG mit der Aufforderung um dringende Stellungnahme und der Einleitung von Sofortmaßnahmen weitergeleitet.
Seit Jahren leben Hunderte Familien jenseits aller Grenzwerte. Es ist ein Skandal, dass dem zuständigen Verkehrsministerium die Gesundheit von Hunderten Familien offenbar völlig egal ist. Seit Mai versucht mein Sekretariat nahezu wöchentlich einen Termin mit Verkehrsminister Leichtfried (SPÖ) zustande zu bringen. Langsam gehen dem Ministersekretariat die Ausreden aus. Die häufigste ist, dass Minister Leichtfried leider überhaupt keine Zeit für einen Termin mit mir hätte, weil er im Ausland weile. Wir probieren es weiter.