Personalpolitik der Gemeinde : So funktioniert das in Wiener Neudorf!

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Die Gemeindemitarbeiter bei der Präsentation des neuen Unternehmensleitbildes – ausgearbeitet von den Abteilungsleitern.

Wir sind dabei, die Ablauf- und Aufbauorganisation des Gemeindedienstes (derzeit ca. 160 Mitarbeiter) auf neue Beine zu stellen. In der Zahl 160 sind auch sämtliche Außenstellen (Bauhof, Freizeitzentrum, Kindereinrichtungen, Raumpflege, Küche, Musikschule, Bibliothek) beinhaltet. Im Zuge einer Evaluierung des Rathauses werden wir teilweise Abteilungen aus Synergieeffekten zusammenlegen und auch räumliche Veränderungen vornehmen.

Ich sehe es nicht als meine Hauptaufgabe an, unbedingt mit allen Mitteln Personalkosten einzusparen und z.B. anstehende Pensionierungen unter keinen Umständen nachzubesetzen. Wenn sich sinnvolle Einsparungen ergeben, dann werden wir diese freilich umsetzen. In erster Linie geht es mir darum herauszufinden, ob jede/r Mitarbeiter/-in an der richtigen Stelle eingesetzt ist und um grundsätzliche Überlegungen, ob die Gemeindeverwaltung mit dem bestehenden Personal noch zusätzliche Aufgaben für die Bevölkerung erledigen kann (Stichwort: Erweiterung der Öffnungszeiten des Abfallwirtschaftszentrums – beispielsweise).

Wie funktionieren Neuaufnahmen?

Ich habe die 2. Führungsebene (Abteilungsleiter) mit mehr Kompetenzen, Vollmachten, aber auch Verantwortungen ausgestattet. Dazu gehört auch ganz besonders der jeweilige Personalbereich. Mir ist bewusst, dass ich von den Abteilungsleitern und ihren jeweiligen Abteilungen immer mehr verlange (diesbezüglich ist die Gemeinde ein ganz normales Unternehmen). Ich sage immer, dass wenn jemand noch genauso arbeitet wie vor 5 Jahren, dann macht das Unternehmen etwas falsch. Die Gemeinde ist wie jedes Unternehmen einem ständigen Veränderungsprozess unterworfen. Ich darf an dieser Stelle das Motto eines befreundeten Generaldirektors eines niederösterreichischen Unternehmens anfügen: Damit alles so gut bleibt wie es ist, muss sich vieles verändern!  Jede/r Abteilungsleiter/in ist mir verantwortlich, dass in den jeweiligen Abteilungen bestmöglich gearbeitet wird. Dazu braucht es die Zusammenstellung des richtigen Teams mit den richtigen Personen. D.h. die Abteilungsleiter sind für die Personalpolitik selbstverantwortlich. Wenn ein bestehender Mitarbeiter/eine bestehende Mitarbeiterin  nicht ins Team passt, dann müssen wir einen anderen geeigneteren Aufgabenbereich suchen. Das bedeutet aber auch, dass – betreffend neue Personalaufnahmen – die Abteilungsleiter wissen müssen, wen genau sie suchen.

Ich weiß schon, dass es früher vielleicht ein entscheidender Vorteil war, den Bürgermeister oder einen gewissen Gemeinderat gut zu kennen, einer gewissen Partei anzugehören, um mehr Chancen auf eine Beschäftigung bei der Gemeinde zu haben. Diese Vorgehensweise habe ich eingestellt. Das gehört definitiv der Vergangenheit an. Aber selbstverständlich ist es auch kein Nachteil oder ein Ausschließungsgrund, den Bürgermeister oder einen gewissen Gemeinderat zu kennen oder einer Partei anzugehören. Aber es ist nicht entscheidend. Die Gemeinde als ein führender Mittelbetrieb in Wiener Neudorf braucht die bestgeeigneten Mitarbeiter/-innen zur Bewältigung der derzeitigen und zukünftigen Aufgaben. Zusätzlich verlange ich von allen Mitarbeitern Loyalität zum Arbeitgeber, 100 %iges Engagement, absolute Offenheit und unbedingte Teamfähigkeit. Die richtigen Personen zu finden ist Aufgabe der Abteilungsleiter.

Natürlich habe ich – gemeinsam mit der Amtsleitung – die letzte Entscheidung, welche Personen wir in der Probezeit (6 Monate) beschäftigen – eine definitive Anstellung darüber hinaus ist Angelegenheit des Gemeindevorstandes bzw. des Gemeinderates. Aber eine Vorauswahl und einen Vorschlag erwarte ich mir von den Abteilungsleitern, die auch die notwendigen Bewerbungsgespräche führen.

Ein Gedanke zu „Personalpolitik der Gemeinde : So funktioniert das in Wiener Neudorf!

  1. Oliver Woller

    DIe Regierung muss so oder so bei der „Verwaltung“ sparen.
    Neue Steuern gibt es laut Schelling GARANTIERT nicht.
    Nur zur Info – Österreich ist bereits ein Hochsteuerland. 🙂

    Beim Personal sparen ist aber auch nicht gut. Sind ja Konsumenten.

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