„Gehn wir Bäume vergiften im Park!“

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Innerhalb weniger Tage sind die vergiftete neuen Obstbäume und -sträucher abgestorben.

Erinnern Sie sich an Georg Kreislers Lied: „Schau, die Sonne ist warm und die Lüfte sind lau!/Gehn wir Tauben vergiften im Park!/Die Bäume sind grün und der Himmel ist blau!/Gehn wir Tauben vergiften im Park! …..“

In abgewandelter Form ist dieser Text im Klosterpark von Wiener Neudorf in der letzten Woche Wirklichkeit geworden. Nur anstatt der Tauben hat ein Unbekannter 15 Bäume und Sträucher vergiftet. Im Herbst hat die Gemeinde an der Süd-West-Ecke des Klosterparks – neben der Kapelle – junge Obstbäume und Sträucher gesetzt. In diesen Tagen wollten wir diese Fläche gestalten und mit Sitzgelegenheiten zu einem Ruhepol machen. Wir wissen zwar nicht warum, aber nicht alle sind dafür – aber so ist das halt mit Entscheidungen. Auf Facebook wurde bereits mit völlig eigenartigen Argumenten dagegen gewettert. Auch dass die Gemeinde seit letztem Jahr freiwillig auf alle Mitteln, in denen der Stoff Glyphosat verwendet wird, verzichtet, dürfte jemand nicht passen. Bekanntlich hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Glyphosat als für Menschen „sehr wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.

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Auch dieser junge Edelkastanienbaum hat es dem Unbekannten angetan.

Jedenfalls wurden die neuen Obstbäume und -sträucher in den letzten Tagen offenbar mit einem Pflanzenschutzmittel (höchstwahrscheinlich Glyphosat) in sehr hoher Konzentration – wie uns die Fachleute sagen – regelrecht vergiftet.

Den dadurch entstandenen Schaden von ca. € 2.000,- werden wir verkraften, aber natürlich ist das Erdreich kontaminiert und es besteht die Gefahr, dass der Unbekannte seine kranken Aktionen ebendort oder an anderen Stellen wiederholt und junge Bäume und Sträucher – die am ehesten gefährdet sind – weiter vergiftet.

Der Fall wurde bei der Wiener Neudorfer Polizei zur Anzeige gebracht.

3 Gedanken zu „„Gehn wir Bäume vergiften im Park!“

  1. Oliver Woller

    Es waren Anrainer im Fratzenbuch gegen Baumbepflanzungen auf öffentlichen Grundstücken (Park) ?

    ??? WTF ???
    Menschen gibts…

    „Nach erstmaligem Kontakt mit einer Futterquelle, die 10mg/l Glyphosat enthielt, verlängerte sich die Rückkehr von Bienen zum Stock signifikant im Vergleich zu Tieren, die dem Herbizid nicht oder nur in geringeren Mengen ausgesetzt waren. Bei wiederholtem Besuch der Futterquelle mit Glyphosat ist der Lernprozess für den direkten Heimflug deutlich gestört. „Es ist besorgnis-erregend, dass sogar wenige kurzzeitige Kontakte mit Glyphosat solche Beeinträchtigungen hervorrufen, denn eine wiederholte Aufnahme bei den Bienen ist zu erwarten“ so Imkermeister Thomas Radetzki vom Verein Mellifera e. V. und Sprecher des Bündnisses zum Schutz der Bienen. In Deutschland werden jährlich mehrere Tausend Tonnen Herbizid auf 39% der Ackerflächen eingesetzt. Darüber hinaus kann sogar im Nektar von Wildpflanzen in der Umgebung behandelter Felder das Herbizid nachgewiesen werden.
    Der Präsident des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes e. V., Manfred Hederer, beklagt: „Wir müssen davon ausgehen, dass auch die Brut der Bienen über die Fütterung mit dem wasserlöslichen Wirkstoff in Kontakt kommt. Die Belastung der Bienengesundheit, insbesondere im Cocktail mit den anderen problematischen Pflanzenschutzmitteln, ist nicht mehr abschätzbar.““

  2. Adler Elisabeth

    Es bedarf zwar keinen Kommentar,die Taten sprechen für sich….nur so viel: ein NORMALER MENSCH kann sowas nichteinmal ausdenken….
    Sollche Kreaturen,wie das Sprichwort sagt,“Fressen auch kleine Kinder!!!“

    Unfassbar!!! Und leidet wieder einmal die Natur…..!

  3. Wiener Neudorfer

    Lieber Herr Janschka!

    Wenn man davon ausgehen darf, dass es nicht zu einer Überdüngung oder Überspritzung aus Eigenverschulden gekommen ist (könnte ja auch passieren), ist es natürlich eine Schweinerei!

    Mir sind im Garten auch schon Pflanzen nach einer durchaus moderaten Spritzung mit einem handelsüblichen Mittel eingegangen, aber natürlich nie alle.

    Mittel, die wirklich wirken, sind leider immer sehr „scharf“.

    Was mich wundert, wie man das bewerkstelligt haben soll? Dazu sind meiner Erfahrung nach etliche Liter Spritzmittelmischung notwendig, sowie ein ziemlich großes, aufpumpbares Druckgefäß. Oder sind sie mit Kübeln gekommen und haben es drüber geschüttet?!

    Man könnte ja überprüfen, wer in letzter Zeit größere Mengen glyphosathältiges Mittel in der nähreren Umgebung gekauft hat, bzw. wer Zugang zu diesen hat.

    SOKO „Rettet den Klosterpark“, es ist ja wirklich zum weinen!

    Und das hat niemand gesehen? Das muß man sich erstmal trauen, zumal ja der Polizeiposten auch in der Nähe ist.

    Haben wir jetzt auch schon „Monsanto Lobbyisten“ im Dörfel?

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