Erholungsgebiet „Kahrteich Wiener Neudorf“: ORF-Sendung „Bürgeranwalt“

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Als mich der zuständige Redakteur der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ vor knapp 2 Wochen anrief und fragte, ob ich bereit wäre, mich einer Diskussion mit Volksanwältin Dr. Brinek zum Thema „Kahrteich“ zu stellen, war er hörbar erstaunt, als ich sofort zusagte. Denn vor zwei Jahren hatte es der damalige Bürgermeister  vorgezogen, sich zu entschuldigen. Also nahm man dies offenbar auch von mir an.

Warum sollte ich mich einer Diskussion nicht stellen oder ein Gespräch, egal zu welchem Thema, verweigern? Mir ist bewusst, dass die Saisonkartenvergabe für das Erholungsgebiet, die Wiener Neudorfer/-innen bevorzugt, bei vielen Auswärtigen zu Unverständnis führt. Mir ist genauso bewusst, dass hier eine Ungleichbehandlung zwischen Ortsbevölkerung und Auswärtigen vorliegt, die es gemäß EU-Recht nicht geben darf. Mir ist aber auch bewusst, dass nicht jede Ungleichbehandlung eine Diskriminierung darstellt, wenn es eine Begründung dafür gibt. Und wir haben stichhaltige Begründungen, warum wir den Besuch des Erholungsgebietes so regeln, wie wir ihn regeln. Das habe ich gemeinsam mit unserem Rechtsanwalt Dr. Michael Schweda (Bürogemeinschaft Mag. Robert Hofbauer/Dr. Michael Schweda, Wiener Neudorf) versucht im Laufe des Sendungsbeitrages (der etwas verkürzt wurde) verständlich zu machen.

Ich hoffe, dies ist uns weitestgehend gelungen. Sie können den Beitrag eine Woche lang in der TVthek nachschauen.

http://tvthek.orf.at/program/Buergeranwalt/1339/Buergeranwalt/12586742/Streit-um-Badekarte/12586766

Ich sehe überhaupt keine Veranlassung, den Gemeinderat mit einer Neuregelung zu befassen.

Es wird immer Bevorzugungen von Ortsbewohnern geben und das ist für mich auch so in Ordnung. EU-Recht hin oder her. Ich habe als Niederösterreicher auch keine Chance auf ein Parkpickerl in Wien. Und es gibt ausreichend Beispiele, dass Einheimische in Schigebieten bei Liftkartenpreisen bevorzugt werden. Na und? In Graz gibt es die „Jahreskarte Graz“ auch nur ausschließlich für Personen mit Hauptwohnsitz in Graz. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Und für den Erhalt einer Saisonkarte für den Kahrteiches ist es ein Vorteil, Wiener Neudorfer zu sein, weil dieses Erholungsgebiet vorrangig für die höchstbelastete Ortsbevölkerung da ist. Das ist so und das wird so bleiben!

Und wenn mir diesbezüglich Frau Volksanwältin Dr. Brinek einen Miss-Stand in der Verwaltung der Gemeinde Wiener Neudorf – wie angekündigt – vorwerfen wird, dann werde ich diesen Vorwurf entkräften können. Und wenn man mich – stellvertretend für die Gemeinde – wegen Verletzung eines EU-Rechtes belangen möchte, dann bitte sehr. Persönlich meine ich, dass sich die Volksanwaltschaft um wirkliche Miss-Stände und wirkliche Probleme kümmern sollte und nicht um die verständliche Saisonkarten-Handhabung eines Erholungsgebietes für die Ortsbevölkerung.

 

6 Gedanken zu „Erholungsgebiet „Kahrteich Wiener Neudorf“: ORF-Sendung „Bürgeranwalt“

  1. Peter Stockhammer

    Sehr gut und Danke für Ihren Einsatz für die Bevölkerung Wiener Neudorfs.

  2. Ing. Manfred Gorke

    Es wäre gut einmal in die 1970er Jahre zurückzublicken. Damals waren die Ziegelteiche „wilde“ Badeteiche. Dann gab es von der NÖ Sanitätsdirektion die Anweisung, die Teiche müssen entweder zugeschüttet werden, oder saniert werden. Das geschah dann auch. Zugeschüttet wurden zB der Wr. Neudorfer Windradlteich, saniert wurden zB der Ozean auf Kosten der Gemeinde Guntramsdorf, der Erikateich der Firma Isovolta und der Kahrteich auf Kosten der Gemeinde Wr. Neudorf. Ich hoffe , ich konnte Ihnen ein zusätzliches Argument für die Bevorzugung der Wr.Neudorfer liefern.

  3. Waltraud Rucker

    Ich bin froh über die unbeugsame Haltung von Bürgermeister und Gemeinderat und hoffe
    auf weitere Standfestigkeit. Daß der Eintritt mit teurerer Tageskarte möglich ist, wurde zu wenig
    betont . Auch in Wiener Bädern gibt es eine Sperre, wenn die zulässige Anzahl von Badegästen erreicht wird.
    Soll in einem heißen Sommer der Teich wegen Überbeanspruchung für alle gesperrt werden müssen? Darüber scheint sich die Beschwerdeführerin und auch die Volksanwaltschaft keine
    Gedanken zu machen.
    Dazu kommt die bereits jetzt eklatante Parkplatznot an vielen Tagen.!!!

    1. Hannelore Schmid

      Danke auch von mir an Bürgermeister und Gemeinderat. Was die Parkplatznot betrifft gebe ich Ihnen zu 100 % recht. An schönen Wochenenden braucht man als Wr. Neudorfer nicht mehr mit dem Auto kommen. Frau Volksanwältin könnte sich überzeugen, dass der Parkplatz und die Straße entlang des Teiches hauptsächlich mit Autos aus Wien zugeparkt sind. Das Argument, dass die Leute mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen stimmt nicht und ist im Prinzip auch zu verstehen. Mit Kindern und der gesamten Ausrüstung, die die meisten mitbringen, ist das auch schwierig. Daher ist sehr wohl das Argument der ohnehin durch den Durchzugsverkehr gesundheitlich schwer belasteten Wr. Neudorfer Bevölkerung sehr wichtig. Wie der Bürgermeister richtig festgestellt hat, geht es in erster Linie um die Erholungsmöglichkeit und Gesundheit der Wr. Neudorfer Bevölkerung.

  4. Herbert Janschka Artikelautor

    Vielen Dank für das Feedback. Wir haben bei der Aufnahme der Sendung sehr wohl mehrfach auf die Tageskarten hingewiesen. Diese Passagen wurden gestrichen.

  5. Adler Elisabeth

    Die Volksanwaltschaft sollte mit solche wehemenz „echte Probleme „und Missstände aufgreifen,nicht solche ,die weder die eine noch die andere sind!
    Ich danke dem Herrn Bürgermeister für seine Haltung ,meine „Vorschreiber „haben sonst schon alles gesagt…..
    Und das,das es eine Vestümmelte Sendung war, ist sowieso unfair!!!!

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