A2 – Tempo 80: Einige Auswärtige dagegen! Die SPÖ auch – oder doch nicht!

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Die SPÖ muss ihre Linie offenbar erst finden: Beim gemeinsamen Foto am 11.2. war Fraktionssprecher GfGR Dr. Messogitis (r.) noch gerne dabei. Und das eigentlich sehr auffällig. Beim SPÖ-Heringsschmaus am nächsten Tag klang es wieder anders.

Über manche Kommentare und E-Mails der letzten Zeit, die an mich gerichtet wurden, habe ich mich schon einigermaßen gewundert. Vor allem einige Nicht-Neudorfer haben mir gegenüber ihren Unmut über die „Tempo 80-Aktion“ der Gemeindeführung kundgetan. Und manche in einer Art und Weise, die jenseits aller Freundlichkeit und aller Objektivität sind. Von Verständnis für die gesundheitliche Notwendigkeit dieser Maßnahme keine Spur.

Ob ich als Bürgermeister keine anderen Sorgen hätte, war noch die höflichste Form der Gegenbewegung. „Nur jemand, der so deppert wäre, sich in Neudorf anzusiedeln, könne auf so eine Idee kommen“ wurde mir ausgerichtet. „Wenn ich den 80er-Unsinn durchsetzen würde, dann würde man eben so laut wie möglich über die B17 rasen“ wurde mir gedroht. Ein besonderes Schmankerl war der Rat, dass diejenigen, denen es zu laut wäre, in Hörweite der Autobahn zu wohnen, ausziehen könnten und ihre Wohnungen für Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung zu stellen.

Aber es gibt andererseits auch Solidarität für unsere Forderung. Eine Online-Umfrage der NÖN vor einigen Wochen, an der sich Personen des gesamten Bezirkes beteiligt haben,  hat eine überwältigende Zustimmung und Mehrheit für Tempo 80 auf der A2 ergeben.

Dass auch führende Ortspolitiker in der Öffentlichkeit gegen Tempo 80 auftreten, ist auch eine Tatsache. Mehrfach wurde ich auf die Rede von GfGR Wöhrleitner anlässlich des SPÖ-Heringsschmauses hingewiesen, der klare Worte gegen Tempo 80 auf der A2 gefunden hat. Damit wird natürlich auch seine diesbezügliche Untätigkeit in den letzten Jahren verständlich. Eigenartig nur, dass bei der letzten Gemeinderatssitzung im Jänner 2016 die SPÖ mitgestimmt hat, alles zu unternehmen, um Tempo 80 durchzusetzen. Aber vielleicht war das nur für’s Protokoll.

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15 Gedanken zu „A2 – Tempo 80: Einige Auswärtige dagegen! Die SPÖ auch – oder doch nicht!

  1. Blechinger Peter

    Lieber Herbert!

    Klar wird jede Gemeinde entlang von Autobahnen und Schnellstraßen versuchen das Tempo auf ein weniger gesundheitsschädigendes Tempo zu reduzieren.
    Wiener Neudorf hat zusätzlich mit dem Nachteil der stark befahrenen B 17 zu kämpfen – wo viele Gemeinden in den letzten Jahren Umfahrungsstraßen bekamen!
    Mit der A2 und der B17 ist Wiener Neudorf extrem belastet – und ich fände es nur mehr als sinnvoll auf beiden dieser Straßen Maßnahmen zu setzen, die die Lebensqualität der Wiener Neudorfer Bürgerinnen erhöht!
    Hierzu gehört für mich die Untertunnelung der B17 im gesamten Gemeindegebiet sowie die Reduktion des Tempolimits auf der A2.
    Als Autofahren möchte ich aber auch anmerken, dass es natürlich sehr viel an Zeit kosten würde, müsste von Wien nach Villach mit Tempo 80 gefahren werden.
    LG
    Peter

    1. Herbert Janschka

      Lieber Peter, als Bürgermeister habe ich nur das Recht und die Kompetenz mich auf die Probleme der Autobahn in unserem Ortsgebiet zu kümmern. Und aus gesundheitlichen Gründen führt für mich da kein Weg an Tempo 80 vorbei. Ob andere Gemeinden – bis Villach – unserem Beispiel folgen, kann ich noch nicht sagen. Aber andere Gemeinden haben bei weitem nicht das Verkehrsaufkommen (155.000 Kfz pro Tag), einen Betonbelag, eine derartige Schadstoff- und vor allem Feinstaubsituation etc.
      In diesem Sinne besteht für mich nicht die Möglichkeit einer flächendeckenden Temporeduktion in ganz Österreich.

    2. Noch ein Anrainer

      Die SPÖ ist hoffentlich auch bald auf NATIONALER EBENE eine Minderheitsregierung.
      Diese Kasperl einfach nicht mehr ernst nehmen und weiterhin an der TEMPO 80 Forderung festhalten.

      Ich wünsche unserer ÖVP/UFO/FPÖ Regierung in Wiener Neudorf vor allem starke Nerven. Sich stetig mit absolut inkompetenten Persönlichkeiten herumschlagen zu müssen, ist keine leichte Aufgabe.

      [quote]sehr wohlwollende (80er) Worte von Herrn Wöhrleitner[/quote]

      Herr Wöhrleitner hat nichts erreicht. Absolut nichts. Null.
      Komplett irrelevant was ein Herr Wöhrleitner für richtig oder falsch hält. Bringt sowieso nichts, absolut nichts weiter.
      Der resigniert ja schon nach einem Telefonat.

  2. Ein_Moedlinger

    Dieses gesamte Thema ist nichts als ein schlechter Witz.

    Nämlich nicht, dass Tempo 80 gefordert wird – sondern dass es überhaupt gefordert werden muss und nicht schon längst Realität ist!

    Man betrachte die nahe gelegene S1, die hauptsächlich zwischen Wiesen und Feldern verläuft: Höchstgeschwindigkeit 100 km/h, teilweise sogar nur 80 km/h! Und dies obwohl lärm- und umwelttechnisch bereits wesentlich sinnvoller als die A2 errichtet, nämlich in Tieflage samt massiver Erdwälle, diese selbst bei Ein- und Ausfahrten vollumfänglich etc.

    Anders allerdings wäre die S1 in den 2000er Jahren auch nicht genehmigungsfähig gewesen.

    Und bloß weil die A2 ein paar Jahrzehnte früher errichtet wurde, sollen hier andere Maßstäbe gelten? Dann bitte aber auf die Anzahl der Fahrten der 1950er und 1960er begrenzen …

    Gut, man kann sagen spätestens seit 1938 wusste man, dass hier eine Straße hinkäme – eine so genannte Reichsautobahn. Ob man damals eine Vorstellung hatte, was dies einmal in Zahlen an stündlich vorbei rasenden Fahrzeugen bedeuten würde? Wohl kaum, und wohl auch noch nicht 1959, als der Abschnitt wirklich eröffnet wurde. Das Argument „Die Autobahn war zuerst“ zieht also nicht, denn selbst Teile Mödlings sind je nach Witterungslage mehr oder weniger „belastet“, und dieser Ort geht historisch doch etwas weiter zurück als bis 1938. Das selbe gilt auch für Biedermannsdorf, Laxenburg und andere.

    Also entweder anerkennt man endlich, dass mit Tempo 80 eine überfällige Entlastung erbracht wird, oder man bringt zumindest die A2 auf den selben technischen Stand wie die S1 – das bedeutet weitgehende Tieferlegung, Grünbrücken, abschnittsweise Einhausungen und bessere Maßnahmen bei Auf/Abfahrten.

    Wer auch immer Tempo 130 auf diesen paar Kilometern zu verantworten hat – irgend jemand hat hier gewaltig versagt und die Augen vor der Realität verschlossen. Es ist Zeit zu handeln, viel zu lange haben sich Wiener Neudorfer, Laxemburger, Biedermannsdorfer und Mödlinger Anrainer zu viel gefallen lassen.

    1. Herbert Janschka

      Lieber „Mödlinger“, danke für diesen Beitrag. Obwohl ich jetzt eigentlich die Überschrift meines Blogbeitrages in der Sekunde ändern müsste: Statt „Einige Auswärtige dagegen“ auf: „Auch Auswärtige unterstützen uns“.

    2. Wiener Neudorfer

      Lieber Mödlinger,

      ihren Ausführungen kann man nur vollinhaltlich zustimmen!!

    1. Ein_Moedlinger

      Ehe die Lebedeva 17/6 in Korta – die dürften Sie ja recht gut kennen … aber zurück zum Thema:

      Ihnen fehlt es zumindest an Empathie und nötiger Sachkenntnis, anders ist ein solcher Kommentar nicht zu erklären.

    2. Wiener Neudorfer

      Im Sinne der Gesundheit und der Lebensqualität der Anrainer wäre das durchaus wünschenswert.

      Ich verstehe Ihren Zynismus nicht, Sie wohnen offensichtlich nicht in diesem vergewaltigten Bereich…..

  3. Karl Wagner

    Ich wünsche den Wiener Neudorferinnen und Wiener Neudorfern im Interesse aller hier lebenden Menschen viel Erfolg. Im Interesse auch jener, die es nicht verstehen.

  4. Ein Anrainer

    Also wenn ich mir die SPÖ Homepage und das Video vom Heringsschmaus ansehe – seh ich eigentlich sehr wohlwollende (80er) Worte von Herrn Wöhrleitner.

    Vielleicht zwar ein wenig kritischer betrachtet (zwecks der Zuständigkeiten) – aber etwas negatives zu hören ist doch ein wenig befremdlich in ihrem Blog.

    Für jeden der gerne selbst reinhört

    http://www.wrneudorf.spoe.at/ (ab Minute 12:50)

    P.S.: Wenn die Zuständigkeit beim Land Niederösterreich ist — warum hilft Ihnen eigentlich der schwarze Landeshauptmann-Kollege nicht???!!!!? Also wenn diese Unterstützung lediglich bei einem 80er schon so düster ist, dann seh ich für einen Tunnel (Finanzierung) ganz ganz schwarz für Wiener Neudorf

    1. Ein_Moedlinger

      Wie ernst und wichtig Herrn Wöhrleitner dieses Thema wohl war und offenbar auch aktuell ist, das stellt dieser Herr sehr gut mit seinem bescheidenen Witzchen „2 x 80 = 160 km/h“ ab Minute 12:00 in angesprochenem Clip dar – er fühlt sich ja beinahe belustigt und zieht die Thematik damit durch den Kakao, schwächt anschließend etwas ab indem er meint, dass er das Thema „schon verstehe, aber …“.

      Also von „wohlwollend“ oder „das Thema ernst nehmend“ keine Spur, jeglicher konstruktiver und glaubhafter Ansatz fehlt. Aber der Herr arbeitet ja viel – und war oft im Ministerium – obwohl er zugleich sagt, dass das Ministerium gar nicht zuständig sei … ah ja – also was jetzt?

      Für mich grenzt das an Dummschwätzerei – jede andere Gemeindeführung damals wäre wohl heute schon weiter.

      1. Wiener Neudorfer

        Lieber Mödlinger,

        auch hier haben Sie vollkommen recht! Es handelt sich um ein paar hundert Meter, und ein paar Sekunden Zeitverlust, also absolut unverständlich.

        Vermutlich wird neben dem bei uns leider üblichen Beharren in jeglicher Trägheit, auch die Angst vor einem Dominoeffekt zum Tragen kommen.

        Bis sich was verändert, sind wir halt alle (ich bin auch einer der direkt Betroffenen) schon halb verr..kt!

    2. Herbert Janschka

      Lieber Anrainer, zum Beginn Ihres Beitrages hat Ihnen „ein Mödlinger“ schon geantwortet. Das deckt sich weitestgehend mit meiner Meinung.

      Zu Ihrem PS: Es tut mir leid, auch wenn es Herr Wöhrleitner noch so oft wiederholt, die Zuständigkeit liegt nicht beim „schwarzen“ Landeshauptmann, sondern beim „roten“ Verkehrsminister, um in der von Ihnen begonnen Farbenlehre zu bleiben. Die grundsätzliche Unterstützung des Landes haben wir – aber die Entscheidung wird anderswo getroffen – nämlich nicht in St. Pölten, sondern in Wien.

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