Verkehrsentlastung ist wieder Hauptthema Nummer 1

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Wiener Neudorf: Bgm. Herbert Janschka, Vize-Bgm. Dr. Elisabeth Kleissner und Verkehrsreferent gfGR DI Norman Pigisch (vorne links) besprechen mit unserem Verkehrsplaner (Fa. IKK) und unseren Raumplanern DI Friedmann und Aujesky die Pläne der Gemeindeführung.

Meine erste Bürgermeister-Zeit (2000 bis 2005) war geprägt davon, die Auswirkungen des Verkehrs hinsichtlich Lärm und Abgase sichtbar zu machen. In jahrelanger Arbeit wurden die neuralgischen Punkte herausgearbeitet (Stichwort: Masterplanverfahren). Gemeinsam mit Fachleuten, den wichtigsten Beamten des Landes NÖ und namhaften Grundeigentümer noch freier Flächen (Stichworte: ABB, AURA, IZ-Nord, Eco-Plus) wurde emsig daran gearbeitet, wie die Bevölkerung entlastet werden kann und unter welchen Bedingungen noch Verbauungen möglich sein können und dürfen. Spürbare Entlastungen für die Anrainersiedlungen entlang der A2 und die B17-Unterführung waren nur Teile davon. Wir waren Ende 2004 schon sehr sehr weit und haben vereinbart, dass wir gemeinsam an einem gesamtörtlichen Verkehrskonzept arbeiten werden, das eine spürbare Entlastung der Bevölkerung zum Ziel hat.

Bei der GR-Wahl 2005 wurden die Weichen bekanntlich anders gestellt. C. Wöhrleitner wurde Bürgermeister, die SPÖ bekam ihre absolute Mehrheit zurück und hatte andere Ziele. Das Masterplanverfahren wurde eingestellt, das Verkehrsthema als eher unwichtig und eigentlich nicht besorgniserregend abgetan und damit hat sich die Situation in den letzten 10 Jahren dramatisch entwickelt.

Wir haben in den letzten Wochen und Monaten dieses Thema „Verkehrsentlastung Wiener Neudorf“ wieder überall (Land NÖ, Bund, ASFINAG, Grundeigentümer etc.) aufs Tapet gebracht. Von den Fachleuten und Beratern der Gemeinde, die einen völlig anderen Weg für Wiener Neudorf verfolgen, haben wir uns getrennt. Wir haben jetzt wieder ein Team beisammen, dem ich persönlich vertraue, dass es im Sinne der Steigerung der Wohn- und Lebensqualität arbeitet. Es kann und darf nicht weiter angehen, dass wir wissen, dass viele Straßenzüge und vor allem viele Kreuzungsbereiche an der Kapazitätsgrenze sind und wir nichts dagegen tun.

Ab September arbeiten wir mit Hochdruck am Generalverkehrskonzept für Wiener Neudorf, dem sich jede Entwicklung, dem sich jede Verbauung unterordnen wird. Wir werden, das ist mein erklärtes Ziel, nur mehr mit Verkehr verbundene Verbauungen (und damit Belastungen) zulassen, wenn es andererseits zu einer merkbaren Entlastung der Wohnbevölkerung kommt. Bauwerber – und seien sie noch so prominent und bedeutend – werden sich dieser Strategie zu unterwerfen haben. Durchaus möglich, dass freie Baugründe nur eingeschränkt oder gar nicht verbaut werden können, weil die Bedingungen des Verkehrskonzeptes nicht erfüllt werden oder weil ganz einfach kein zusätzlicher Verkehr mehr möglich ist. Da hilft auch nicht die Aussage, man hätte dies in Vorgesprächen mit meinem Vorgänger angeblich abgeklärt. Da beeindrucken mich auch nicht Kontakte zu irgendwelchen prominenten Politikern – die habe ich auch. Und da lasse ich mich auch nicht davon abbringen, wenn große Unternehmen, wie derzeit z.B. die Univerale, die Gemeinde klagen, um eine Verbauung zu erzwingen.