Ein ganz besonderer Jedermann

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Von allen Sommertheaterspielen, die ich in Niederösterreich regelmäßig besuche, ist die Kulturszene Kottingbrunn ein jedes Jahr ein definitiver Höhepunkt. Heuer hätte ich fast einen Fehler gemacht, weil ich mir dachte, Hofmannthals „Jedermann“ habe ich schon so oft gesehen. Vor 9 Jahren durfte ich bei der Freiluftveranstaltung im Kloster Wiener Neudorf bei der Inszenierung von Marcus Strahl an der Seite von Bruno Thost sogar mitspielen, genauso bei einer Aufführung vor über 30 Jahren in der Mödlinger Stadtkirche St. Othmar unter der Leitung von Andreas Steppan. Deshalb wollte ich heuer „auslassen“. Dann habe ich mich doch – Gott sei Dank – überreden lassen.

Wahrscheinlich hat die Kulturszene Kottingbrunn mit Anselm Lipgens einen der interessantesten Regisseure im deutschsprachigen Raum. Was Lipgens alle Jahre aus seiner von Profi- und Laienschauspielern bestehenden Gruppe herausholt, ist mehr als nur bemerkenswert. Und wie Lipgens die Räumlichkeiten der Kulturwerkstatt neben dem Wasserschloss alle Jahre an das Stück anpasst und wie er alle Jahre die Zuschauer anders um die Bühne gruppiert, ist schon alleine sehenswert. Heuer wurde die gesamte Bühne beispielsweise zur Tafel und die Zuschauer sind Teil der Festgesellschaft.

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Ich habe den „Jedermann“ bisher vielleicht 10 Male oder öfter gesehen, aber die Inszenierung von Anselm Lipgens war ein ultimativer Höhepunkt. Bis zum 28. September haben Sie noch Zeit hinzugehen und anzuschauen, ob ich recht habe oder nicht. Näheres finden Sie unter „www.kulturszene.at„.

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